Samstag, 20. März 2010

Von dreibeinigen Frauen, schräglichen Geweihträgern und rumänischen ScheidungsDramen

Es ist 'ne wirklich schwache Woche, diese Woche. Wer sich dagegen echt freuen kann, sind die Anhänger der härteren Takte. Egal ob nun bieder-konventionell oder brutal - zwischen der ScorpionsAbschiedsLangrille („Sting in the tail“) und der UnleashedWalze („As Yggdrasil trembles“) gibt es einiges Neues: Six Gallery („Breakthroughs in modern art“), Wicked Temptation („Seein' ain't believin'“), Landmine Marathon („Sovereign descent“), Bury Tomorrow („Portraits“), Ludicra („The tenant“), die selbstbetitelte Fireball Ministry, undundund. Oder das hier: Negura Bunget haben mit „Maiestrit“ ihr zehn Jahre altes Album „Maiastru sfetnic“ neuinterpretiert. Und gleichzeitig ein wichtiges Kapitel Bandgeschichte abgeschlossen. Das Line-up der rumänischen Band geht getrennte Wege, und ab sofort darf gejammert und gezetert werden, wer nun besser war oder ist und wer warum und wieso Schuld an der „Tragödie“ hat. Den Soundtrack für dieses WeltuntergangsDrama könnten Apostle Of Solitude liefern. Die Amis bieten auf ihrem Zweitwerk „Last sunrise“ Doom Metal – düster, trocken und mit schleifender StonerAttitüde. Vollkommen anders geartet sind zwei Scheiben, die zwar schon einige Monate auf dem Buckel haben, aber jetzt erst bekannter werden (sollen, könnten, dürften. Müssen?). Gin Wigmore ist eine neuseeländische Singer/Songwriterin mit starkem Hang zu Folk und IndieRock. Ihr Debüt „Holy smoke“ ist Ende Oktober letzten Jahres auf Platz 1 in die heimatlichen Charts eingestiegen und erscheint jetzt in den USA. Und vielleicht demnächst auch hier. Diesen Sprung übern Teich haben The Avett Brothers jetzt getätigt. Ihr Album „I and love and you“ war schon im September 2009 in den Staaten erschienen und dürfte nun auch die europäischen IndieRock-Fans begeistern. Begeisterung auch allerorten über The Hirsch Effekt. Die Hannoveraner Band, bestehend aus Philipp Wende, Nils Wittrock und Ilja Lappin, kann man geradewegs als Überraschung bezeichnen. Als unvergleichliche noch dazu. Jedweder Versuch, den Sound von „Holon: Hiberno“ mit dem anderen Bands aus dem Bereich PostPunk/Indie zu vergleichen, dürfte an der überbordenden ExperimentierFreude und der schrägen Unbequemlichkeit des AchtzehnTrackers scheitern. Nach so viel Chaos, und zum Abschluß, etwas leichte Kost: eine dreibeinige Frau. Die ziert das Cover von Zeebee's neuer Scheibe „Be my sailor“. Warum auch immer. Nun mag man zu Easy Listening ja stehen wie man will. Aber die Stimme der Österreicherin, die die Klaus-Waldeck-Kompositionen überschwebt, ist einfach phantastisch. Guten Tag.

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