Sonntag, 7. März 2010

Musik ist...

...die Stenographie des Gefühls. Sagt Tolstoi.
Anfangs schien es ja so, als würde in dieser Woche nicht viel Gescheit's für meinereiner veröffentlicht werden. Gut – das eine oder andere schien interessant zu sein. Immolation („Majesty and decay“) etwa, Broken Bells oder Frightened Rabbits („The winter of mixed drinks“) oder Scary Mansion („Make me cry“). So richtig umgehauen hat mich aber nichts. Kann ja auch nicht jede Woche ein MonsterAlbum auf der musikalischen Landkarte auftauchen. Auch nicht von den „Altgedienten“, wie Joan Armatrading mit „This charming life“, Gorillaz („Plastic beach“) oder Jennifer Rush's „Now is the hour“. Aber die ganze Angelegenheit hat sich dann doch noch entwickelt. Zum Beispiel dank solcher Künstler wie Emma Pollock („The law of large numbers“), die Folk und Pop verbindet. Oder einer Natalie Merchant, einer Amerikanerin, die auf „Leave your sleep“ den Pop außen vor läßt, dafür Folk mit Singer/Songwriter-Attitüde und World-Music-Ansätzen zu zumeist fragilen und melancholischen Songs verwebt. Oder Wallis Bird aus Irland. „New boots“ verbindet Folk und Alternative Rock. Dieses Profil in etwa, aber wirklich nur grob, weisen auch Kashmir, nur weit rockiger, („Trespassers“) aus Dänemark, Vandaveer („Divide and conquer“, Folk-orientiert) aus den USA oder die Grunge-beeinflußten The Whigs mit „In the dark“ auf. Gegen diese, im positiven Sinne, Bastarde ist The Mighty Stef aus Irland geradezu ein astreiner FolkRocker, auch wenn sich auf „100 midnights“ nicht selten Country-Elemente wiederfinden. Ist das schon experimentell? Wohl eher nicht. Wer aber so was mag, sollte sich unbedingt Liars' „Sisterworld“ antun. Das ist ein wilder Ritt durch Rock, Noise und Ambient. Dagegen sehen selbst die australischen ProgRocker Karnivool auf „Sound awake“ blaß aus. Aber wirklich schlechter ist der atmosphärische Bombast auch nicht. Was hat denn Prog überhaupt mit Experimenten zu tun... Mist, Sackgasse. So schön getippt, und jetzt krieg ich die Kurve nach Skandinavien nicht mehr. Oder so - Testet einfach mal The Knockouts aus Schweden und ihren PunkRockabilly („Among the vultures“) oder die Finnen Heartbreak Stereo mit „Carried through this waltz“. Ist echt witziger, energischer PunkRock. Als Highlight kann ich diese Woche Golden Triangle und „Double jointer“ anbieten - Lo-Fi GarageRock aus New York. Und als krönenden Abschluß: Archie Bronson Outfit mit „Coconut“: Psychedelisch-experimenteller Garage Punk Rock. At Its Best!

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