Sonntag, 14. Februar 2010

Kunst kommt von "Können"

Was wäre die MusikWelt ohne ihn: Peter Gabriel. Zu seinem sechzigsten Geburtstag beschenkt er sich und seine Fans mit einem neuen Album namens „Scratch my back“. Und obwohl das gute Stück eine reine Ansammlung von (reichlich depressiven) orchestralen CoverVersionen ist, unter anderem David Bowie, Paul Simon, Talking Heads, Arcade Fire, Neil Young und Radiohead, zeigt es, warum sich dieser Mann seit über 40 Jahren zu den Größten im Business zählen darf, ohne sich jemals prostituiert zu haben. Wo bleibt eigentlich sein Ritterschlag? Das ganze Album kann man sich HIER im Stream anhören. Der normalen CD-Version fehlen die letzten vier Remixe. Nun fällt es natürlich schwerer, noch etwas anderes zu erwähnen, das wirklich hörenswert ist. Aber bei weit über sechzig Neuerscheinungen ist es auch nicht unmöglich. Mir sind zum Beispiel die amerikanischen HardCore/Punks Killing Time aufgefallen. „Three steps back“ macht zwar grundsätzlich nichts anderes, als all die anderen „Kollegen“, aber WIE die NewYorker es machen, und das seit über 20 Jahren, fasziniert. Noch 'ne Band, wo ich erstmal gesagt habe „Was, die gibt’s noch?“, sind Fehlfarben aus Düsseldorf. Wer jetzt an „Ein Jahr (Es geht voran)“ aus den HochZeiten der NDW denkt, hat eine andere Band vor Augen. „Glücksmaschinen“ ist Punkrock/New Wave der alten Schule. Den Punk haben auch Wisecräcker reichlich inne. Die Band aus Hannover hat's aber mehr mit Ska, weshalb es schon erfolgreiche Touren durch Mexiko und Kalifornien gab und „The pact“, das vierte Album, beim renommierten Label Übersee erscheint. Und nun kommen wir mal wieder runter und widmen uns ruhigeren Sachen. Welche heute, Zufall oder nicht, ausschließlich von Frauenhand gemacht sind. Den Anfang macht Oy, das ist Joy Frempong aus der Schweiz, die auf „First box, then walk“ Kindheitserinnerungen von Freunden und Bekannten in experimentelle, minimalistische, teils improvisierte Songs mit Noise- und Electronica-Ambiente gießt. Dann haben wir noch The Watson Twins aus Kalifornien. Hier sind die Twins übrigens echte Zwillinge, nämlich Chandra und Leigh, die auf „Talking to you, talking to me“ IndieFolk, Americana und Triphop zu spannenden Liedern verarbeiten. Einen Stream des gesamten Albums hört ihr HIER. Aus Bayern kommt das nächste Duo namens Tuó. „Walk on silence“ von Tasmin Gutwald (Gesang, Gitarre, Banjo, Keyboard, Melodica, Ukulele) und Oda Tiemann (Gesang, Djembé, Gitarre, Ukulele) hat was Hippie-haftes. Man kann es auch AkustikFolk nennen. Auf jeden Fall entspannt es. Gänzlich unentspannend, weil vollkommen geklaut und alle Nackenhaare aufstellend und Fußnägel aufrollend sind Lethal Saint aus Zypern. Das selbstbetitelte Album ist ein schier hilfloser Abklatsch von Manowar und Konsorten. Ich verschwende nur ungern Platz dafür, aber hört und seht euch das Geschwurbel an:

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